Jesus Christus spricht: "Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich."
Johannes 14,1

"Euer Herz erschrecke nicht."
Schaudernd erinnere mich an die langen Gewitternächte. Blitz und Donner rissen mich als Kind aus dem Schlaf und ließen mich keine  Ruhe mehr finden. Wie habe ich mich jedes Mal erschrocken! Was hatte ich Angst! Doch weder das Zählen der Pausen zwischen Blitz und Donner, noch die Erklärung der physikalischen Zusammenhänge haben mir die Angst genommen. Es half allein, dass mich meine Eltern in den Arm genommen und mich getröstet haben. Das hat mir die Angst genommen, mein Vertrauen gestärkt und mir wieder Mut gemacht.

"Euer Herz erschrecke nicht."
Unser Herz erschrickt. Immer wieder. Nicht nur bei Blitz und Donner. Im Blick auf das neue Jahr werden wir mit erschreckenden Zukunftsprognosen konfrontiert. Wir werden nicht nur Schönes, sondern auch Schreckliches erleben.

"Euer Herz erschrecke nicht."
Johannes berichtet im Kapitel 14 seines Evangeliums davon, wie Jesus seinen Jüngern einen ganz schönen Schrecken einjagt. Jesus macht ihnen klar, dass einer von ihnen ihn verraten wird und die anderen – ja selbst Petrus – ihn verlassen und verleugnen werden. Und er bereitet sie darauf vor, dass er sie bald für immer verlassen wird. Jesus wird zu seinem Vater zurückkehren und sie können ihm dorthin – vorerst – nicht folgen. Sie werden alleine zurückbleiben. Und mitten in diese ganzen Schreckensmeldungen hinein sagt Jesus: "Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich." Jesus bemüht sich weder ihnen zu erklären wie alles ablaufen wird noch wie sie es zu verstehen haben. Er fordert sie stattdessen auf an ihn zu glauben. Das heißt ihr Vertrauen auf ihn zu setzen. Und er kündigt ihnen an, den Heiligen Geist – den Tröster – zu senden.

Wie dieses Vertrauen aussieht, beschreibt Johannes einige Kapitel vorher (Kapitel 13). Jesus erlaubt Johannes beim Abendmahl seinen Kopf an Jesu Brust zu legen. Ich finde, ein wundervolles Bild gegen das Erschrecken und gegen die Angst. Auch ich darf meinen Kopf voller Sorgen und Fragen, voller Ängste und Nöte, bei Jesus ablegen. Wissen und spüren, dass ich bei ihm gut aufgehoben bin. Nicht die vielen Erklärungen, sondern das glaubende Vertrauen auf Jesus nimmt die Angst.  

Ich weiß weder was Sie, noch was mich in diesem Jahr erwartet. Trotzdem und gerade deshalb wünsche ich Ihnen und mir die Nähe Gottes durch seinen Heiligen Geist, die Angst und Schrecken vertreibt und uns vertrauensvoll und mutig in die Zukunft gehen lässt. Dazu ermutigt uns die Jahreslosung: "Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!" In diesem Sinne ein gutes und gesegnetes Jahr 2010.

Pastor Jürgen Schmidt